"Mich interessiert reale Landschaft in der Betrachtung von virtueller Landschaft und umgekehrt", so kommentiert Michael Reisch (geb. 1964 in Aachen) seine irritierenden und verblüffenden Arbeiten, die sich in der Unschärfezone von Wirklichkeit und Simulation nicht eindeutig verorten lassen. Reisch, der an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, nimmt Industriekomplexe und Häuser, vor allem aber Landschaften zunächst mit einer Großbildkamera auf, digitalisiert die Diavorlagen und bearbeitet sie anschließend am Computer. Dabei entfernt er subtil sämtliche Anspielungen auf einen Ort und Zeitpunkt. Mittels feiner Farbkorrekturen und teilweise extremen Eingriffen in das Kompositionsgefüge kreiert er ein eigenes Bild von Landschaft, die teils real, teils fiktiv erscheint. Die "erfundene" Landschaft kann dabei unglaubhaft wirklich, die "real existierende" Landschaft hingegen unwirklich, entrückt oder fantastisch erscheinen. Der Band eröffnet erstmals konzentrierte Einblicke in das Werk des in Düsseldorf lebenden Fotografen. Katalog zu den Ausstellungen: Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum 2006, Städtische Galerie Wolfsburg 2007, Landesgalerie Linz 2007, Kunsthalle Erfurt 2008, Städtische Galerie Am Abdinghof in Paderborn 2008 und weitere Stationen.