Mode ist ein kulturhistorisches Phänomen, das in Europa über die Jahrhunderte in verschiedenen Epochen unterschiedlichste Ausprägungen erlebte. Doch wie verhält es sich mit der Mode an einem islamischen Hof? Hatten die Hofdamen hinter den verschlossenen Mauern des Harems auch ihre eigene, wechselnde Mode? Wie kleidete sich der osmanische Sultan entsprechend seines Selbstverständnisses als ein Weltenherrscher, dessen Territorium sich über drei Kontinente erstreckte? Antworten gibt der reich bebilderte, umfangreiche Katalog, der als erste Publikation zur osmanischen Mode die Damen-, Herren- und Kindergewandung umfassend untersucht. Die gezeigten Objekte sind Originalgewänder und Accessoires aus der rund 1550 Beispiele aus mehr als 500 Jahren Kostümgeschichte umfassenden Sammlung des Topkapi Saray Museums in Istanbul. Ergänzt werden diese durch Miniaturen des berühmten Malers Abdülcelil Çelebi Levni, der im frühen 18. Jahrhundert reizende Kostümalben schuf, die das Tragen der Mode anschaulich vor Augen führen.
Unter den Aspekten osmanische Textilproduktion, Kaftanschnitt, Accessoires, Kopfbedeckungen und Kleidervorschriften entsteht eine fundierte Einführung in das Thema und ein anschaulicher Überblick. Mit dem Einzug westlicher Modeelemente in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und einem Ausblick auf die Modemetropole Istanbul von heute schließt der Katalog. Ausstellung des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt 2008/2009. Text deutsch und englisch. Text in German and English.